14January2025

Vertrauen entwickeln um dem eigenen Gefühl zu folgen.

Translation 1596 - Developing Confidence in the Self Using Feel

Autor: Leslie Desmond
Übersetzung: Reinhold Gössling

Bill erinnert uns immer wieder daran, daß zwei Pferde niemals gleich sein können, genau so wie es nie zwei gleiche Menschen gibt. Das Interessante daran ist, daß die meisten Menschen ihre Fähigkeit verbessern können, um diese feinen Unterschiede wahrzunehmen. Ich habe das beobachtet: Wenn wir uns dieser feinen Unterschiede der einzelnen Pferdepersönlichkeiten bewußt sind, dann können wir auch unseren eigenen, angeborenen Scharfsinn verbessern.

Es gibt Dinge, die uns helfen unsere Pferde zu verstehen. Diese Fähigkeit kann erlernt werden, indem wir unsere Beziehung zum Pferd festigen durch Übungen wie in Kapitel 4 beschrieben. Die Beziehung zum Pferd ist genau so wichtig wie die Beherrschung der eigentlichen Technik. Nur unsere Beziehung zum Pferd macht es möglich, daß die Lektionen, die wir fordern, von unserm Pferd verstanden werden, egal welchen Typs, Alters oder wie weit die Ausbildung schon ist.

Das ist leichter für einen Reiter zu verstehen, wenn er mit mehreren Pferden zu tun hat. Viele Menschen führen ein Protokoll oder schreiben die Fragen und Probleme auf. Sie halten unter Umständen Lösungen und Erklärungen fest, die sich finden. Diese Methode schafft wertvolle Selbsterkenntnis und erhält die Erinnerung im Detail. Man vergißt oft zu schnell.

Behandlung von Problemen.

Es sind immer die kleinen Dinge die uns die ersten und besten Hinweise geben auf den Ursprung großer Probleme. z.B. traf ich eine Frau, die erzählte, daß ihr 6 Jahre altes Hengstfohlen hervorragende Leistungen zeigte bei den Übungen wie in Kapitel 4. Das hielt bis vor 3 Monate an, bis das sie den Trainer wechselte. Es scheint, daß dieser Trainer es bevorzugt, daß sie die Stops mit nur einem Zügel macht, in dem der innere Zügel hoch genommen wird gegen die Gürtelschnalle, hoch bis zu Brust, oder wenn nötig sogar rüber bis auf die andere Seite. Zunächst hatte sie gute Ergebnisse mit dieser Methode, den inneren Zügel zu verkürzen und den äußeren Zügel nachzugeben und den Kopf herum zu biegen mit einem seitlichen Bogen im Nacken, vom Genick bis zum Widerrist in einem Bogen. Sie stellte die Hand fest. Wenn dann das Pferd brav und weich war, nahm sie die Zügel auch noch auf der Seite den Zügel auf, wo das Pferd nachgab.

Gerade, weil ihr Pferd nicht mehr weich wie früher zu führen war, wurde die seitliche Biegung immer steifer, die aufrechte Biegung war nicht mehr länger sichtbar, das Genick und der Nacken des Pferdes veränderten sich. Das Erscheinungsbild und die Form des Pferdes sind aber nicht so wichtig, wie der Punkt, daß sie fühlte und sah wie sich diese Dinge veränderten und sie weder in der Lage war, noch dazu bereit war, auf ihr eigenes Pferd zu hören. Mir gegenüber erklärte sie, daß sie sich nicht in der Lage fühlte, ihren neuen Trainer zu fragen, wie man diese unerwünschten Erscheinungen vermeiden kann. Sie erklärte mir, daß sie statt dessen eine Diskussion darüber hervorrief, warum das Pferd weg lief, sobald der Druck aus den Zügeln genommen wurde. Sie hatte das starke Gefühl, daß dieses „Wegrennen“ einen andern Grund hatte. Was sich hier zeigte mußte etwas Neues sein, etwas das sie sich schon viele Wochen vorher angewöhnt hatte, bevor das Pferd anfing sich anzugewöhnen wegzurennen. Sie erklärte, daß das Gefühl, daß sie vorher hatte, besser war als das jetzige Gefühl. Aber die Verpflichtung, den Anweisungen des Trainers zu folgen und ein guter Schüler zu sein, überschattete das Vertrauen und die Zuversicht, die sie gerade in Ihr Pferd und in ihre eigene innere Stimme aufgebaut hatte. Mit dem Ergebnis, sie unterdrückte ihren Instinkt, der ihr sagte: "Stelle Fragen." Sie verteidigte auch nicht ihr Wissen, über Ihr Pferd, das sie in all den Monaten zuvor erworben hatte.

12 Wochen hatte sie ihr Gefühl unterdrückt, das da sagte: „Es stimmt etwas nicht mehr in der Beziehung zwischen mir und meinem Pferd.“ Es fehlte die Leistungsbereitschaft und der Wille zum Mitmachen und der weiche Umgang miteinander war auch nicht mehr da. Nach diesen 12 Wochen war sie an dem Punkt, ihr Pferd zu mir zum Training zu geben. Sie dachte sogar daran, es würde besser sein, das Pferd zu verkaufen. Die Moral von der Geschichte und der Grund, warum ich das alles erzähle, ist der: Ich glaube, daß diese und ähnliche Erfahrungen viele Reiter und Reiterinnen schon gehabt haben oder auch noch haben werden.

Ich glaube, viele Reiter und Reiterinnen können sich nicht einlassen in den Dialog mit ihrer eigenen, vertrauenswürdigen inneren Stimme.

Wenn ich das sage, höre ich oft von Leuten, daß sie ihre innere Stimme nicht hören können. Nun dann, an Statt einer inneren Stimme stell dir vor wie Gedanken in dir aufkommen oder etwa wie du ein Bild von dir und deinem Pferdin dir entwickelst, so wie ihr gerne sein möchtet. Stell dir die innere Stimme vor, als dein augenblickliches Wissen darüber, was mit einem bestimmten Pferd in einer bestimmten Situation machbar ist und was nicht machbar ist. Das sind nur einige Möglichkeiten, um in dich selbst hinein zu hören, um Fortschritte zu erzielen bei dem Gespräch mit dir selbst über dich selbst. So kommst du an einen Punkt an dem du nach innen gekehrt bist, wo Friede, der so wichtig ist im Umgang mit Pferden, wo dieser Friede eine Kraft und Energie wird, die über dich kommt. Diese innere Ausgeglichenheit zwischen dir und deinem Pferd kann dir helfen Anweisungen abzuwehren, die keinen Sinn machen. Wenn du diese letzte mentale Fähigkeit entwickelst, dann bist du auch in der Lage diese bedeutende Fähigkeit bei deinem Partner Pferd zu entwickeln. Mental ausgeglichen zu sein, diese Fähigkeit steckt in jedem Pferd. Diese Fähigkeit kann weiter entwickelt werden bis auf ein hohes Niveau von Exklusivität und Raffinesse sowohl vom Boden wie vom Sattel, so daß letztendlich dein Gefühl und deine Gedanken, die Anweisungen und der Kontakt zu deinem Pferd sind. Es gibt kein besseres Gefühl wie dies im Umgang mit Pferden.

Diese Erfahrung können nicht nur Reiter machen, die ihr Leben lang mit Pferden gearbeitet haben. Es ist nicht eine Methode einiger begnadeter Reiter, noch wird es erreicht durch rohen Drill oder Geld. Die Erfahrung der schwerelosen Kontrolle durch gegenseitiges Gefühl ist für jeden möglich der es zuläßt in sich selbst und auf sein Pferd zu hören. Diejenigen, die dem Gefühl ihres Pferdes folgen wollen, das Pferd aber zur Zeit nicht dem Gefühl des Menschen folgen kann, daß sind diejenigen Menschen, die zunächst für sich selbst, die natürlichsten Dinge über horsemanship klären müssen, die es gibt. Man sollte immer zuerst bei sich selbst anfangen. Möglicherweise wird niemand anderes eine Veränderung bemerken außer du selbst und dein Pferd.

Hochachtungsvoll

Leslie Desmond